Die Entwicklungsgeschichte des Nordstadt-Forums

Seit Mitte der 1980er Jahre stützt sich die Entwicklung der Dortmunder Nordstadt auf neue Grundmauern: Mit dem städtebaulichen Rahmenplan für die Nordstadt (1984) und dem städtebaulichen Nordstadt-Programm (1986) wird eine Basis für eine Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität in der Dortmunder Nordstadt geschaffen. In diesem Kontext gründen sich auch die Projektgruppe Nordstadt (1985) und später der Arbeitskreis Nordstadt (1989), und die sog. „Nordstadtpapiere“ werden verfasst (1990). Diese Dokumente umfassen Stellungnahmen von Fachämtern z.B. zur Stadterneuerung in der Dortmunder Nordstadt, Brachflächenreaktivierung, Beschäftigung und Qualifizierung, Jugend- und Sozialarbeit, Stadtteilkulturarbeit; sie werden durch einen Zeitungsartikel von den Grünen in die öffentliche Diskussion gebracht.

In der Folge wird das Nordstadt-Forum im Februar 1991 als ein freiwilliger und unabhängiger Zusammenschluss von Mitarbeitern aus Gruppen, Verbänden, Vereinen, Einrichtungen und Diensten gegründet, die im Stadtteil tätig sind. Die Initiative dazu geht vom Arbeitslosenzentrum Dortmund aus.

Zu Beginn finden monatlich Plenumstreffen statt, in denen jeweils besondere thematische Schwerpunkte behandelt werden, wie beispielsweise die Situation der Jugendarbeit im Stadtteil, Drogenprobleme, Obdachlosigkeit, Spekulation mit Wohnraum, oder die Arbeitsmarktproblematik. Außerdem bilden sich vier Arbeitsgruppen in den Bereichen Beschäftigungspolitik, Wohnen, Stadtteilidentität und Jugendarbeit. Aus der letztgenannten AG geht später die Arbeitsgemeinschaft Jugendhilfe Nord (AG JuNo) hervor, die AG Wohnen entwickelt ebenfalls schnell eine Eigendynamik und engagiert sich z.B. stark in der Diskussion um die Privatisierung städtischer Liegenschaften. Das Nordstadt-Forum setzt sich in den folgenden Jahren vor allem für eine stärker sozialorientierte und kooperative Stadtteil- und Quartiersentwicklung ein, in deren Rahmen neue Gespräche für eine erweiterte Kommunikation auch mit den zivilgesellschaftlichen Akteuren angeboten werden (zum Aufruf).

Nachdem das Nordstadt-Forum in der Vergangenheit vor allem im Arbeitslosenzentrum getagt hat, verfolgt es nun den Grundsatz, die Treffen reihum in verschiedenen Einrichtungen des Stadtteils zu platzieren: so z.B. im Dietrich-Keuning-Haus, in den Räumen der Griechischen Gemeinde (ehemaliges Josefs-Haus), im Türkischen Bildungszentrum oder später auch im Wichernhaus. Die Gastgeber-Institution erhält zu Beginn der Veranstaltung jeweils die Gelegenheit sich vorzustellen. Dies trägt zum gegenseitigen Kennenlernen der lokalen Träger bei. Das Nordstadt-Forum macht es sich zudem zum Prinzip, zu Beginn der Treffen aus den lokalen Gesprächskreisen der AG Jugendhilfe-Nord zu berichten, um die Kommunikation mit diesem Stadtteil-Gremium zu intensivieren.